Die 6 besten ayurvedischen Hautpflege-Tipps

Nach der Lehre des Ayurveda ist es wichtig, sein authentisches Ich zu suchen und sich dem Typ entsprechend zu pflegen und zu ernähren. Das sorgt auch für eine schöne und gesunde Haut. Allerdings gilt es bei der Ayurveda-Hautpflege auf den individuellen Hauttyp zu achten, denn nur dann können Sie die Tipps, die wir Ihnen nun geben, richtig und wirkungsvoll umsetzen.

Die drei Ayurveda-Hauttypen

Die individuelle Betrachtung der Haut und die konstitutionsgerechte Therapie von Hautproblemen bildet die Grundlage der ganzheitlichen ayurvedischen Hautpflege. Dabei ist es zunächst wichtig, dass Sie Ihre Haut einem der drei Typen zuordnen können:

Ayurveda Hauttypen
Die richtige Ayurveda Hautpflege muss stets an den jeweiligen Hauttyp angepasst werden.
  • Vata-Haut: Dieser Hauttyp ist feinporig und zeichnet sich durch eine leicht rosige oder bräunliche Färbung aus. Oftmals ist sie spröde, rissig, rocken und empfindlich, vor allem bei Sonneneinstrahlung. Ist die Vata-Haut jedoch gesund, ist sie geschmeidig und samtig.
  • Pitta-Haut: Hat oft Sommersprossen oder Muttermale und neigt zu Rötungen, Couperose und Entzündungen. Ein erhöhtes Pitta ist die Ursache für Hautreizungen, entzündliche Unreinheiten und Allergien. Gesunde Pitta-Haut hat genügend Feuchtigkeit und ist weich und warm.
  • Kapha-Haut: Ist oftmals eher fettig, talgig und lymphatisch. Großporige, unreine Haut sind keine Seltenheit bei einem übermäßigen Kapha-Dosha. Gesunde Kapha-Haut ist gut gepolstert und robust.

Sobald Sie herausgefunden haben, welchem Hauttyp Sie am ehesten angehören, können wir Ihnen spezielle Tipps für Ihren entsprechenden Hauttyp geben. Da die meisten Menschen Mischtypen sind, können Sie sich, wenn Sie unsicher sind, auch von einem Ayurveda-Therapeuten beraten lassen.

Tipps für die Hautpflege nach Ayurveda

1. Heilmassagen nach Ayurveda

Massagen bilden eine Basis der Ayurveda Lehre. Sie entspannen und sorgen für mehr Wohlbefinden, was sich auch in einer schönen Haut widerspiegelt:

Ayurveda Massage
Massagen sind ein wichtiger Teil der ayurvedischen Heilkunst.
  • Für Vata-Typen eignet sich hierfür je nach Jahreszeit und persönlicher Verträglichkeit warmes Sesam-, Avocado-, Oliven-, Mandel-, oder Walnussöl. Sanfte beruhigende Massagestriche entspannen und vitalisieren dabei die Vata-Persönlichkeit.
  • Pitta-Typen sollten für die tägliche Massage auf Mandel-, Kokos-, Sonnenblumen-, Aprikosenkern-, und Olivenöl zurückgreifen, die die Haut kühlen und beruhigen.
  • Kapha-Typen sind mit Mandel-, Raps-, Distel-, Traubenkern- und Aprikosenkernöl gut beraten. Außerdem bewirken die ätherischen Öle von Zitrone, Zypresse, Lavendel, Nalke, Kampfer und Bergamotte mit einer manuellen Massage und Lymphdrainage eine zusätzliche Aktivierung des Hautstoffwechsels.

2. Masken und Kompressen

Neben regelmäßigen, wohltuenden Massagen stehen auch Masken und Kompressen auf dem Ayurveda-Hautpflegeprogramm. Dabei müssen die Hauttypen auch wieder unterschiedliche Dinge beachten:

  • Vata-Haut profitiert von warmen Kompressen, Schwitzbehandlungen und Gesichtsmasken mit Avocado, Sahne, Banane, Hafermehl, Sandelholzpulver und Kräutern wie Jasmin und Basilikum.
  • Pitta-Typen hingegen sollten sich eine Maske oder Kompresse aus Petersilie, Rosenwasser, Koriander, Lotus, Narde oder Lavendel vermischt mit Joghurt oder Buttermilch bereiten.
  • Heiße Kompressen und Dampfbäder mit Cystrosenwasser oder anregenden Heilkräutern wie Ingwer, Kurkuma, Neem und Muskatellersalbei wirken wahre Wunder bei Kapha-Typen, denn sie unterstützen einen tiefen Reinigungsprozess.

3. Die richtige Ernährung

Schönheit kommt in der Ayurveda-Lehre im wahrsten Sinne des Wortes von innen. Denn die Nahrung, die Sie täglich zu sich nehmen, beeinflusst Ihr Hautbild maßgeblich. Hier ein paar spezielle Ernährungstipps für die verschiedenen Hauttypen:

ayurvedische Ernährung
Auch bei der Ernährung sollte der jeweilige Ayurveda Typ auf die richtige Zusammensetzung achten.
  • Die Vata-Haut erhält Spannkraft und Vitalität durch natürlich süße Fruchtsäfte sowie warme, frisch gekochte Suppen mit Reis, Dinkel, Kartoffeln, Karotten, Fenchel und Spargel. Täglich sollten Sie außerdem 2 EL Olivenöl und Gewürze wie Fenchel, Muskat, Ingwer und Safran zu sich nehmen.
  • Pitta-Typen sollten vermehrt grünes und leicht bitteres Gemüse sowie Rohkost wie Blattsalate, Artischocken, Mangold, Endivien, Chicorée und Spargel zu sich nehmen. Auch Äpfel, Hirse, Reis, Kartoffeln und Gewürze wie Zimt, Kardamom, Kurkuma und Koriander sind wohltuend für die Haut.
  • Kapha-Typen sollten auf fettige, gebratene, saure und salzige Speisen verzichten und stattdessen vermehrt scharfe und stoffwechselanregende Gewürze wie Pfeffer, Ingwer, Chili, Kurkuma und auch Knoblauch verwenden.

4. Nahrungsergänzungen für gesunde Haut

Der Einsatz ayurvedischer Nahrungsergänzungen und Rezepturen kann Entzündungen vorbeugen, Trockenheit korrigieren und die Hautalterung verlangsamen. Die 12 bekanntesten Pflanzen zum Wohl der Haut sind folgende:

  • Amalaki: antioxidativ, kühlend
  • Chandana: kühlend, beruhigend, aufhellend
  • Guduci: antioxidativ, blutreinigend
  • Haridra: blutreinigend, antiallergisch
  • Khadira: antiekzematös, adstringierend
  • Mandukaparni: kühlend, wundheilend, entzündungshemmend
  • Manjishta: blutreinigend, pigmentkorrigierend
  • Nimba: antimikrobiotisch gegen Bakterien und Pilze wirksam
  • Sariva: juckreizlindernd, schweißregulierend, antiallergisch
  • Shallaki: entzündungshemmend, antiallergisch, antitumorös
  • Yashtimadhu: das „ayurvedische Cortison“, wundheilend
Ayurveda Öl für das Bad
Für längere Bäder eignen sich rückfettende Substanzen wie Öle oder Molkepulver, die dem Badewasser beigefügt werden können.

Der ayurvedische Phytotherapeut Ihres Vertrauens stellt Ihnen hier eine für Sie ideale Mischung zusammen.

5. Regelmäßige Gesichtsreinigung

Vor allem, wenn Sie Make-up benutzen, sollte sich eine gründliche Reinigung vor dem Zubettgehen von selbst verstehen. Aber auch, wenn Sie kein Make-up benutzen, sollten Sie nicht von der täglichen Reinigung absehen. Normalerweise ist Wasser dafür vollkommen ausreichend und erfüllt seinen Zweck. Alternativ können Sie auf ayurvedische Kräuterseife oder milde waschaktive Substanzen auf Betain-Basis zurückgreifen.

Beachten Sie bitte, dass in einem Großteil der handelsüblichen Produkte Erdöle verarbeitet sind. Es bietet sich also an, auf Naturkosmetik zurückzugreifen, da hier keine dieser porenverstopfenden Stoffe enthalten sind.

6. Richtig baden

Beim Baden kann man nichts falsch machen? Oh doch, ziemlich viel sogar. Zwar tut ein warmes, ausgiebiges Bad hin und wieder sehr gut, aber übertreiben sollten Sie es damit nicht, da bei zu langem Aufenthalt im Wasser der Säureschutzmantel angegriffen wird und die Haut austrocknet. Geben Sie daher auf jeden Fall rückfettende Substanzen wie Öle oder Molkepulver ins Badewasser. Sämtliche Wasch- und Pflegeprodukte sollten zudem alkoholfrei sein.

Regelmäßige Massagen, wohltuende Kompressen und eine gesunde Ernährung machen die Grundpfeiler der Hautpflege nach Ayurveda aus. Damit Sie von einem gesunden, vitalen Hautbild profitieren, sollten Sie diese drei Grundpfeiler miteinander in Einklang bringen und dabei auf Ihren Hauttyp eingehen. Und vor allem sollten Sie den wichtigsten Faktor der Schönheit in der Ayurveda Lehre nicht aus den Augen verlieren: Ein erfülltes Leben lässt Sie besser aussehen als jede Anti-Falten-Creme!

 

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